Die Universitätssternwarte im Botanischen Garten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Das Observatorium im Botanischen Garten wurde vom Architekten des Brandenburger Tores Carl Gotthard Langhans (1733-1808) entworfen. Als Vorbild diente der Turm der Winde (Aérides, Horologium des Andronikos), der sich unweit der Akropolis in Athen befindet. Dieser Athener Turm der Winde ist ein achteckiger, wohl zweigeschossiger Bau ohne Balkone. Dafür befindet sich unterhalb des Daches an jeder Seite ein Relief. Er diente als Wasser- und Sonnenuhr.
Das Observatorium in Halle wurde von Langhans im neoklassizistischen Stil mit 4 Balkonen errichtet. Die Balkone zeigen in die 4 Himmelsrichtungen.
Bis in das Wintersemester 1923/24 wurde der Bau wohl als (Lehr-)Sternwarte genutzt, dann aber als solche aufgelöst. Später befanden sich Mitarbeiterräume im Turm und ein wesentlicher Teil der Arbeiten zur Kartierung der ostdeutschen Flora fand in der ehemaligen Sternwarte statt.

Als Geschenk der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg an die Stadt Halle zum 1200jährigem Jubiläum der Stadtgründung wurde die Universitätssternwarte von Ende April bis Oktober 2006 renoviert.

 
Bildergalerie:
Aufnahmen vor der Renovierung
Das Observatorium im eingerüsteten Zustand
Verwitterungsschäden
Kalk-Kasein-Mörtel und Arbeiten an der Fassade
Arbeiten an den Balkonen
Entfernung des Baugerüstes
Übergabe des Observatoriums am 6. November 2006
Ansichten des 'neuen' Observatoriums

 



Ansichten des 'neuen' Observatoriums


 


Das Observatorium am 09.11.2006.



Noch einmal.



Der westliche Balkon (09.11.2006).



Der südliche Balkon (09.11.2006).




Übergabe des Observatoriums am 06. November 2006


 


Geladene Gäste bei der Einweihung der Rekonstruktion des Observatoriums (Foto: P. Siol).



Der Rektor Prof. Dr. Wulf Diepenbrock (links) und der Leiter der Zentralen Kustodie der Universität Dr. Ralf-Torsten Speler (Foto: P. Siol).



Herr Speler präsentiert eines der erhalten gebliebenen Teleskope der Sternwarte während seines Festvortrages zur kulturgeschichtlichen Bedeutung des Gebäudes. (Foto: P. Siol).




Entfernung des Gerüstes von der Universitätssternwarte am 23.8.2006


 


Morgens (23.8.2006).



Vormittags (23.8.2006).



Mittags (23.8.2006).



Nachmittags (23.8.2006).



Abends (23.8.2006).




Austausch der Sandsteinplatten des westlichen Balkons am 13.7.2006


 


Steinmetzarbeiten an den Balkonsteinen (Foto: Sabine Stuhl).



Der Kran zum Heben der Sandsteine (Foto: K.-R. Lärm).



Abtragung der alten Platten 1 (Foto: Patrick Siol).



Abtragung der alten Platten 2 (Foto: Patrick Siol).



Abtragung der alten Platten 3 (Foto: Patrick Siol).



Abtragung der alten Platten 4 (Foto: Patrick Siol).



Montage der neuen Steine (Foto: Patrick Siol).



Montage der neuen Steine (Foto: Patrick Siol).





Inzwischen zeigt sich schon der fertige Putz unter dem Gerüst (01.07.2006).




Arbeiten an der Fassade


 


Seit Jahrhunderten bewährt, kommt beim Turm Kalk-Kasein-Mörtel zum Einsatz. Auf eine Mischtrommel aus Sand und Kalk kommt ein Becher Quark. Wichtig ist dabei das Eiweiß Kasein, dass eine besonders gute Bindung der Komponenten bewirkt (10.07.2006).



Vom Aussehen, Geschmack und Geruch ist der Mörtel wie jeder andere (10.07.2006).



Auftragen des Mörtels an die umlaufenden Zierkanten des Turmes. Die Grundform wurde schon mit gröberen Mörtel modelliert. (10.07.2006).



Mit einer Schablone wird die Form hergestellt. (10.07.2006).



Die angeschraubten Bretter dienen als Führung der Schablone. (10.07.2006).



Am Ende sieht die Kante glatt und sauber aus. (10.07.2006).




Verwitterungsschäden, die sich nur bei genauerem Betrachten zeigen.


 


Verwitterung an den Kapitellen der Eingangstür.



Die Sandsteinplatten des Balkonbodens flößen nicht viel Vertrauen ein.



Die Sandsteinplatten des Balkonbodens beim Abtragen (Foto: Patrick Siol).



Plattenartige Verwitterung an den Trägern des Balkons.



Die andere Seite des Trägers.



Unterer Teil des Balkonträgers.



Historisches Stückewerk?




 


Am 29. April 2006 ist das Bauwerk eingerüstet.




 

Aufnahmen vor der Renovierung


Auch nachts strahlt die Universitätssternwarte einen besonderen Glanz aus.



Der Turm im Jahr 2004 im romantischen Stil.



Fotos uns Text (c): Matthias H. Hoffmann 2006