Carex secalina Wahlenb. - Roggen-Segge


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Verbreitung
Die Roggen-Segge besitzt ein kleines und disjunktes Areal von Europa bis Westsibirien. Die Vorkommen in Deutschland sind die westlichsten Vorposten dieser Art, in Sachsen-Anhalt nur wenige. Die Art ist bei uns eine Art feuchter Salzwiesen.

Herkunft des Saatgutes
Sachsen-Anhalt, Landkreis Mansfelder Land, Gebiet des Kerner- und Bindersees

Verbreitung von Carex secalina

Biologie und Wuchs
Die Art wächst als teilimmergrüne Horst-Rhizompflanze. Möglicherweise sind die Pflanzen aber kurzlebig. Die Art ist winterhart und ein Winterkeimer. Der Samenansatz ist gut und die Pflanzen säen sich in Kultur häufig selbst aus. Die Keimungsraten sind unterschiedlich, von mäßig (Halle) bis gut (Kapenmühle).

Gefährdungsgrad
Deutschland: gefährdet (3), Sachsen-Anhalt: vom Aussterben bedroht (1)

Carex secalina in Topfkultur im Botanischen Garten Halle (16.06.2005)
Fruchtende Carex secalina in Topfkultur im Botanischen Garten Halle (16.06.2005)
Fruchtende Carex secalina in Topfkultur im Botanischen Garten Halle (16.06.2005)

Erhaltungskultur
Für die Vermehrung und Erhaltung gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Aussaat erfolgt im Spätherbst bis Mitte Februar. Es können auch Jungpflanzen für die Erhaltung genutzt werden, die sich um die alten Pflanzen selbst ausgesät haben. Günstiger für die genetische Reinhaltung des Materials ist die Teilung alter Pflanzen. Ein Teil wird alten Pflanzen wird weiterkultiviert, ein Teil wird verworfen. Günstigste Zeit dafür ist das Frühjahr (April, Mai). Die Pflanzen werden im Sandbett in Töpfen mit einem Durchmesser von 10 cm kultiviert. Als Boden wird Gartenerde mit Lehm und etwas Sand verwendet. Die Töpfe werden reichlich bewässert.
Im Schutzgarten an der Kapenmühle wird die Art in Komposterde kultiviert. Der ursprüngliche Boden wurde 15 cm tief abgetragen und mit Komposterde aufgefüllt. Im Untergrund befindet sich Lehm. Im Halbschatten gedeiht die Pflanze besser als in voller Sonne. Sie benötigt auch viel Feuchtigkeit. In den Beeten an der Kapenmühle zeigt die Art eine Bodenmüdigkeit, d.h. die Pflanzen werden zunehmend kleiner und müssen umgepflanzt werden.

Carex secalina im Schutzgarten an der Kapenmühle (10.09.2009)

Orte der Erhaltungskultur
Pflanzen befinden sich im Botanischen Garten (Topf- und Beetkultur) und im Schutzgarten an der Kapenmühle (Biosphärenreservat Mittlere Elbe) in Beetkultur.

Literatur
Meusel, H., Jäger, E., Weinert, E. (1965): Vergleichende Chorologie der zentraleuropäischen Flora. Vol. 1. Fischer, Jena (Verbreitungskarte).

Text (c) J. Böttcher, F. Ebel, H.-G. Fuhrmann, T. Jahn, H. Pannach, M. H. Hoffmann, 2007-2009.
Fotos (c) M. H. Hoffmann, 2006-2008.

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