Verbreitung
Die Sand-Silberscharte ist eine osteuropäisch-südsibirische Art, die in Deutschland
isolierte Vorposten hat. Möglicherweise ist sie ein Relikt der Eiszeiten oder
Zwischeneiszeiten. Die Art wächst bei uns in reichen Sandtrockenrasen und lichten Kiefernwäldern.
Herkunft des Saatgutes
Sachsen-Anhalt, Landkreis Zerbst, Lübser Heuberge bei Lübs
Nordharz-Population: Sachsen-Anhalt, Landkreis Harz, Harslebener Berge
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Verbreitung von Jurinea cyanoides
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Biologie und Wuchs
Die Art ist eine sommergrüne Pleiokormstaude (siehe Marrubium peregrinum zur
Begriffserläuterung). Die Halbrosettenpflanze bildet auch Wurzelsprosse. Die
Vermehrung findet in Kultur über Aussaat statt, die Pflanzen setzen ausreichend Früchte an.
Gefährdungsgrad
Deutschland: stark gefährdet (2), Sachsen-Anhalt: stark gefährdet (2)
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Blütenkopf von Jurinea cyanoides an der Kapenmühle (30.09.2002)
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Kopf von Jurinea cyanoides an der Kapenmühle (30.09.2002)
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Fruchtende Jurinea cyanoides an der Kapenmühle (10.09.2009)
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Erhaltungskultur
Die Aussaat erfolgt im Spätherbst im Frühbeetkasten. Offenbar benötigen die Früchte
Frost für eine gute Keimrate, da die Keimrate im mäßig geheiztem Gewächshaus wesentlich
schlechter ist. Als Boden wird magere Gartenerde verwendet. Die Töpfe werden mäßig
bis normal bewässert, große Nässe in den Töpfen wird vermieden. Staunässe muss vermieden werden. Die Art ist
winterhart. Saatguternte ist ohne Probleme möglich.
An der Kapenmühle wird die Art auf konkurrenzarmen Sandböden kultiviert. Die Standorte wurden
durch Entfernung der Grasnarbe geschaffen.
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Junge Pflanze von Jurinea cyanoides an der Kapenmühle (10.09.2009)
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Orte der Erhaltungskultur
Pflanzen befinden sich im Botanischen Garten und im Schutzgarten an der
Kapenmühle (Biosphärenreservat Mittlere Elbe).
Pflanzen aus dem Nord-Harz Gebiet werden im Schutzgarten an der Teufelsmauer und an der Hochschule Anhalt in Bernburg kultiviert.
Auswilderung
Die Sand-Silberscharte wurde mehrfach erfolgreich ausgewildert (z. B. bei Steckby). Wichtig
war dabei die Schaffung von Rohböden durch Abplacken, auf denen die Früchte ausgebracht wurden.
Bei der Auswilderung von Früchten sollten diese nicht frei auf dem Boden liegen, sondern eingearbeitet werden.
Literatur
Meusel, H., Jäger, E. (1992): Vergleichende Chorologie der zentraleuropäischen
Flora. Vol. 3. Fischer, Jena (Verbreitungskarte).
Text (c) J. Böttcher, F. Ebel, H.-G. Fuhrmann, T. Jahn, H. Pannach, F. Kommraus, M. H. Hoffmann, 2007-2011.
Fotos (c) M. H. Hoffmann, 2006, 2009.
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