Prof. Dr. rer. nat. habil. Martin Röser
Forschungsthema:
Biodiversität, Artenschutzproblematik und "historische Phylogeographie" der heimischen Flora
Bei der Natur- und Artenschutzproblematik in der heimischen Flora treten molekulare Untersuchungsmethoden zunehmend in den Vordergrund und bilden eine wesentliche Ergänzung der morphologischen, arealkundlichen oder populationsökologischen Untersuchungen. Insbesondere sind lokal isolierte oder an spezielle Biotope angepaßte Populationen oder Arten durch Biotopveränderungen bedroht bzw. bereits erloschen. Untersuchungen über die genetische Diversität bzw. den Grad der genetischen Isolation solcher Lokalpopulationen sind dringend erforderlich, ebenso hinsichtlich der Reproduktionsraten bzw. des Reproduktionserfolges. Solche Untersuchungen bilden eine Grundlage, die Schutzwürdigkeit solcher Populationen zutreffend einschätzen zu können; daneben bietet sich hier die einzigartige Möglichkeit, "Inselberg"-Phänomene in der mitteleuropäischen Flora zu studieren (Entstehung, Herkunft, und Alter der Einzelpopulationen, Migrationsereignisse im Spät- und Postglazial). Vergleichbare Arbeiten werden für verschiedene Reliktpflanzen der sachsen-anhaltischen und mitteleuropäischen Flora durchgeführt.