Als "Un"-Kräuter bezeichnen viele Menschen Pflanzen, die nicht an den Platz gehören, an dem sie ge-
rade wachsen, und v.a. die mit den dort kultivierten Pflanzen um Wuchsraum und Nährstoffe kon-
kurrieren. Genau genommen sind das hoch spezialisierte Pflanzen, die sich durch enorme Wuchs-
kraft und eine schnelle, weitrei-
chende Verbreitung auszeichnen. Oft werden sie an Acker- oder Wegrändern hoch geschätzt, im eigenen Garten aber ausgerottet.

 

Dabei stellen sie die natürlichen Begleiter unserer Kulturpflanzen dar. Aus einigen von ihnen sind sogar Nutzpflanzenarten hervor-
gegangen, wie z. B. der Chicorée aus der Wegwarte (o re). Viele dieser Ruderal- und Segetalarten sind heute vom Aussterben be-
droht. Wir verlieren so ein Stück Naturvielfalt und viele Insekten ihre Nahrungspflanzen. So sind einige seltene Schmetterlingsarten auf Brennnesseln angewiesen.