Botanischer Garten Halle




Marsilea quadrifolia - Vierblättriger Kleefarn
Marsileaceae -Kleefarngewächse
Heimat: warmtemperate Nordhalbkugel
Dem Glücksklee sehr ähnlich und doch etwas ganz anderes ist der Kleefarn. Die gabelige Blattnervatur mit wenigen Verbindungen zwischen den Hauptnerven ist ein Merkmal, dass nur selten bei den höheren Pflanzen vorkommt. Zusammen mit den Schwimmfarnen gehört der Kleefarn zu einer hochentwickelten Linie innerhalb der Farne. Besonderes Merkmal ist die Heterosporie, d.h. die Pflanze bildet kleine männliche Sporen und große weibliche Sporen in getrennten Sporangien (Sporenbehältern) am Grunde der Pflanze. In den Sporen bildet sich das Prothallium (haploide 'Pflanze' bzw. Gametophyt) das die Spermatozoide enthaltenden Antheridien bzw. die Eizellen enthaltenden Archegonien trägt. Die Befruchtung ist an Wasser gebunden. Aus der entstandenen befruchteten Eizelle kann sich eine neue Kleefarnpflanze entwickeln.
Marsilea quadrifolia
Die Pflanzen leben an periodisch feuchten Stellen, wie z. B. schlammigen Teichufern, aber auch im flachen Wasser. Die kriechende Sprossachse bildet in Abständen eingerollte Blattanlagen, dies ich bei der Entfaltung zu den kleeartigen Blättern entrollen. Nachts führen die Blättchen eine Schlafbewegung aus. In Deutschland ist die Art ausgestorben, könnte sich aber durch die relativ leichten Sporen wieder ansiedeln.
Zu sehen in den Wasserbecken vor dem Victoria-Haus. (02.08.2003, M.H.H.)


Fotos und Texte: (c) Matthias H. Hoffmann, 2003
Matthias H. Hoffmann