Carex hordeistichos Vill. - Gersten-Segge


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Verbreitung
Carex hordeistichos ist eine südeuropäische Art mit sehr disjunktem Areal, die in Deutschland isolierte Vorposten hat. Sie wächst in feuchten und wechselfeuchten Wiesen, die häufig salzbeeinflusst sind. Unsere Pflanzen stammen aus Kachstedt bei Artern (Thüringen).

Verbreitung von Carex hordeistichos

Biologie und Wuchs
Die hartlaubige Gersten-Segge ist ausdauernd, wintergrün und bildet sehr feste Bulte, die bis 50 cm Durchmesser erreichen können. Die Pflanzen setzen in Kultur gut Samen an, die aber nicht gut keimen.
An der Kapenmühle wurde beobachtet, dass die Horste stark nach oben wachsen und junge Wurzeln kaum die Erde erreichen. Dadurch kommt es zu einem frühen Absterben.

Carex hordeistichos am Ende des Winters im Botanischen Garten Halle (21.03.2006)
Fruchtende Carex hordeistichos im Frühsommer (16.06.2006)

Erhaltungskultur
Die Vermehrung erfolgt vor allem durch Teilung, könnte aber auch durch Aussaat erfolgen. Als Substrat wird Gartenerde mit einer Beimengung aus Lehm und Sand verwendet. Die Art wird in Töpfen mit einem Durchmesser von 10 cm kultiviert. Als Pflanze feuchter Standorte erhält die Art deutlich mehr Wasser als andere Pflanzen. Die Art ist winterhart.
Im Schutzgarten an der Kapenmühle wird die Art in Komposterde kultiviert. Der ursprüngliche Boden wurde 15 cm tief abgetragen und mit Komposterde aufgefüllt. Im Untergrund befindet sich Lehm.

Ausschnitt der Kollektion von Carex hordeistichos im Botanischen Garten Halle (16.06.2006)

Erhaltung der genetischen Vielfalt
Die Pflanzen werden klonal vermehrt. Jede Pflanze wird jährlich geteilt, eine Hälfte wird verworfen, die zweite Hälfte wird in Topfkultur weiter kultiviert. Erhaltungskulturen befinden sich im Botanischen Garten und im Schutzgarten an der Kapenmühle (Biosphärenreservat Mittlere Elbe).

Literatur
Meusel, H., Jäger, E., Weinert, E. (1965): Vergleichende Chorologie der zentraleuropäischen Flora. Vol. 1. Fischer, Jena (Verbreitungskarte).

Text (c) M. H. Hoffmann, F. Ebel, H.-G. Fuhrmann, T. Jahn, H. Pannach, 2006-2009.
Fotos (c) M. H. Hoffmann, 2006.

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