Renovierung des Großen Tropenhauses

Das Große Tropenhaus im Botanischen Garten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde 1872/73 erbaut. Es bestand aus einem Eisenskelett, in dem relativ kleine Glasscheiben eingesetzt waren. Ursprünglich befanden sich 2 Anbauten an der Ost- und Westseite des Gewächshauses, die bei der Rekonstruktion im Jahre 1988 nicht wieder erneuert wurden. Die erste Rekonstruktion war aber bereits 1938 fällig, als das Eisenskelett und die Heizungsrohre des Hauses völlig verrostet waren. Auch die Glasscheiben waren durch Ruß und Staubablagerungen sehr trüb geworden. Während dieser Rekonstruktion im Jahre 1938 wurde die ursprüngliche Stahl-Glas-Konstruktion in eine Holz-Glas-Konstruktion umgewandelt, die bei der Rekonstruktion im Jahre 1988 beibehalten wurde. Hier geht es zu den historischen Bildern des Großen Tropenhauses.

Auch die letzte Erneuerung hielt dem im Inneren des Gewächshauses herrschenden tropischen Bedingungen nicht lange stand. Die Holzkonstruktion verrottet zunehmend und die einfachen Glasscheiben waren alles andere als energiesparend. Durch die fehlende Dachbelüftung litten während des Sommers die Pflanzen an Verbrennungen. Hier ein paar Eindrücke vom Zustand des Gewächshauses aus den Jahren 2003-2006.

Im Sommer 2006 beginnt die erneute Rekonstruktion des Großen Tropenhauses, die mit Mitteln der Martin-Luther-Universität, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt und des Freundeskreises des Botanischen Gartens e.V. durchgeführt wird.
 

 
In der Bildergalerie können Sie die Phasen der Rekonstruktion verfolgen (neueste Bilder oben).

Trotz der großzügigen Unterstützung werden noch finanzielle Mittel für den Bau und die Innengestaltung benötigt. Bitte helfen Sie mit!

Spenden können Sie auf das Konto des Freundeskreises des Botanischen Garten der Martin-Luther-Universität e.V. überweisen:
Konto-Nr.: 386 304 325
bei der Stadt- und Saalkreissparkasse Halle, Bankleitzahl: 800 537 62.

Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Anschrift für die Spendenbescheinigung anzugeben. Bei Spenden ab 50 Euro erhalten Sie die Möglichkeit, auf einer Tafel am Großen Tropenhaus als Sponsor dieses Objektes dauerhaft genannt zu werden.


 
Ausführende Firmen der Rekonstruktion
 
Schon bei vielen anderen Gewächshäusern im Botanischen bewährt, übernimmt die GTD - Gewächshaustechnik Dresden auch beim Großen Tropenhaus die Rekonstruktion.
 
Die Planung erfolgte durch die GEFOMA GmbH.
 
Das Gerüst wurde vom Gerüstbau Wagner geliefert und aufgestellt. Den Abbruch übernahm die Firma Messerschmidt.

 



Phasen der Rekonstruktion des Großen Tropenhauses 2006
 


Das Tropenhaus am 12.11.2006 mit verklinkertem Sockel.



Das Tropenhaus am 12.11.2006 mit verklinkertem Sockel.



Am 30.9.2006 wurde das Gerüst entfernt und die schöne neue Außenhülle des Tropenhauses tritt hervor.



Ansicht von Osten (30.9.2006).



Das schwere Isolierglas wird mit dem Aufzug wenigstens bis zur Arbeitshöhe transportiert. Der Rest ist schwerer Transport von Hand (30.8.2006, Foto: Sabine Stuhl).



Abtragen der Verkleidung am Sockel des Tropenhauses (29.8.2006, Foto: Sabine Stuhl).



Montage der Aluträger auf der Südseite des Hauses (22.8.2006).



Neuer Anstrich der Stahlkonstruktion (4.8.2006, Foto: Sabine Stuhl).



Entfernung der alten Dachrinne und Bohrarbeiten für U-Querträger der neuen Fassade (19.7.2006).



Das christoesk verhüllte Tropenhauses vom Turm aus gesehen (13.7.2006, Foto: Patrick Siol).



Blick ins Innere des Tropenhauses. Durch die Folie ist es deutlich kühler im Dachbereich (7.7.2006).



Am 7.7.2006 ist bereits die gesamte Südseite des Hauses abgetragen.



Zustand des Abrisses am 5.7.2006.



Zum Schutz der wertvollen Pflanzen werden die geöffneten Bereiche mit Planen verhängt (3.7.2006).



Am Nachmittag ist die Westseite bereits offen (3.7.2006).



Am Morgen des 3. Juli beginnt der Abriss der Westseite (3.7.2006).



Andere Perspektive des Gerüstes (30.6.2006).



Das Gerüst steht bereits am 30. Juni 2006.


 



Aufnahmen vom Zustand des Großen Tropenhauses aus den Jahren 2003-2006
 


Aufnahme der Südseite des Gewächshauses (Herbst). Deutlich zu sehen ist, dass sowohl der Granatapfel (Punica granatum) an der linken Ecke als auch die Feige (Ficus carica, Mitte) deutlich besser gedeihen als im Freiland. Die mangelnde Isolation des Fensterglases schaffte für die Pflanzen einen 'warmen Rücken' während des Winters.



Andere Perspektive während des Winters mit dem Victoria-Haus im Vordergrund.



Aufnahme des Tropenhauses vom Turm aus.



Etwas archaische (aber wirksame) Methoden der Abdichtung gegen Wärmeverlust im Dachbereich.



Einer der beiden Ventillatoren, die die gesamte Dachentlüftung schaffen sollten.



Verbrennungen durch Stauhitze unter dem Dach bei der Liane Strophanthus scandens.



Schäden am Holzskelett (Außenseite).



Schäden am Holzskelett (Innenseite).


 



Historische Aufnahmen des Großen Tropenhauses
 


Aufnahme um das Jahr 1900. Deutlich zu sehen ist der westliche Anbau und das dahinter befindliche Heizhaus (Ansichtskarte aus Kümmel 1998).



Foto aus den Hallischen Nachrichten (Juni 1937), kurz vor der Renovierung und Umwandlung in die Holz-Glas-Konstruktion.



Aufnahme aus dem Jahre 1965. Rechts das Victoria-Haus (aus Kümmel 1998).


 



Aufnahmen vor und während der Rekonstruktion des Großen Tropenhauses im Jahre 1988.
 


Das Tropenhaus von Norden vor der Rekonstruktion. (Aufnahme: Sabine Stuhl 14.3.1988).



Das Tropenhaus von Süden vor der Rekonstruktion. (Aufnahme: Sabine Stuhl 14.3.1988).



Abriss des östlichen Anbaus (Topfwaschküche). (Aufnahme: Sabine Stuhl 30.3.1988).



Abriss des westlichen Anbaus. (Aufnahme: Sabine Stuhl 11.4.1988).



Entfernung des Glases aus dem Dach. (Aufnahme: Sabine Stuhl 29.4.1988).



Zustand am 2.5.1988. (Aufnahme: Sabine Stuhl 2.5.1988).



Demontage des Mittelteils der Dachkonstruktion. (Aufnahme: Sabine Stuhl 3.5.1988).



Montage von Seitenteilen. (Aufnahme: Sabine Stuhl 4.8.1988).



Montage von Seitenteilen. (Aufnahme: Sabine Stuhl 4.8.1988).



Montage von Teilen der Dachkonstruktion. (Aufnahme: Sabine Stuhl 5.8.1988).



Fotos uns Text (c): Matthias H. Hoffmann 2006