Arabis nemorensis (Wolf ex Hoffm.) W. D. J. Koch - Gerard-Gänsekresse


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Verbreitung
Die Gerard-Gänsekresse ist eine osteuropäische-westsibirische Art, die in Deutschland ihren westlichen Arealrand hat. Sie ist ein Bewohner feuchter Wiesen, lichter Auenwälder und -gebüsche.

Herkunft des Saatgutes
Sachsen-Anhalt, Vockerode, Bundesautobahn 9, km 68,28, Ostseite Netzlache, ca. 30 m von der Fahrbahn entfernt (coll. Th. Koller)

Biologie und Wuchs
Die Art ist zweijährig oder kurzlebig ausdauernd mit Pfahlwurzel. Die Pflanzen setzen sehr reichlich Samen an. An der Kapenmühle wurden bis zu 5 Jahre alte Pflanzen beobachtet. Nach dem Rückschneiden der Blütenstände treiben die Pflanzen häufig wieder aus Achselknospen der Rosettenblätter aus.

Gefährdungsgrad
Deutschland: stark gefährdet (2), Sachsen-Anhalt: galt bislang als ausgestorben, wurde aber wiedergefunden

Gute Keimraten bei Arabis nemorensis (24.04.2006)

Erhaltungskultur
Die Aussaat erfolgt im Spätherbst (Frostkeimer) in Schalen. Die Keimungsrate ist sehr hoch. Die Nutzung der Selbstaussaat ist auch möglich. Zur Weiterkultur werden Töpfe mit einem Durchmesser von 12-13 cm. Als Boden wird Gartenerde mit reichlich Lehm und wenig Sand verwendet. Die Töpfe werden reichlich bewässert.
Im Schutzgarten an der Kapenmühle wird die Art in Komposterde kultiviert. Der ursprüngliche Boden wurde 15 cm tief abgetragen und mit Komposterde aufgefüllt. Im Untergrund befindet sich Lehm. Die Art zeigt nach einigen Jahren eine Bodenmüdigkeit und wird in andere Beete umgesiedelt.

Orte der Erhaltungskultur
Pflanzen befinden sich im Botanischen Garten und im Schutzgarten an der Kapenmühle (Biosphärenreservat Mittlere Elbe). An letzterem Ort in individuenreicher Beetkultur, sich selbst aussäend.

Arabis nemorensis im Schutzgarten an der Kapenmühle (05.06.2008)

Text (c) J. Böttcher, F. Ebel, H.-G. Fuhrmann, T. Jahn, H. Pannach, M. H. Hoffmann, 2007-2009.
Fotos (c) M. H. Hoffmann, 2006, 2008.

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